Kapellbachfall La Gorgia Titelbild

Eisklettern am Kapellbachfall

Der Kapellbach und sein Eisfall stand schon lange auf meiner Liste der zu kletternden Eisfälle. Von Hinterrhein abwärts, rechterhand, kurz vor dem Cassanawald-Tunnel liess sich der Eisfall erahnen und Mario Sertori hat ihn im Führer als “La Gorgia” WI 3 aufgeführt.

La Gorgia (II WI3)

Der Eisfall ist in die Felsschlucht des Kapellbach eingebettet.

Der Zustieg

Direkt nach der Ausfahrt Hinterrhein, Fahrtrichtung Süden, ist auf der rechten Seite ein offizieller Parkplatz ausgewiesen. Von dort geht es direkt über die Strasse und unter der A13 Brücke von dem Räppierbach zum Hinterrhein runter. Nun folgt man dem Wanderweg abwärts Richtung Nufenen. Schneeschuhe mitführen mag eine weise Entscheidung sein, um den Kilometer Fussweg zurückzulegen. Zwei weitere Eisfälle Virenka (II WI3+) und S’Atayeva (III WI 3+) sind während dem Zustieg, wie auch von der Autobahn gut sichtbar.

Der Kapellbach selbst überquert man am besten über die Hängebrücke. und steigt dann kurz vor dem Eisfall wieder über den Bach. So kann auf der hydrologisch linken Seite ein geschütztes Depot errichten.

Nicht nur direkt beim Einstieg in den Eisfall, sondern auch schon ein paar Meter darunter, wie auch im Eisfall selbst hat es mehrere tiefe Pools. Liegt viel Schnee sollte das beachtet werden. Oder Schwimmfülgeli zur Sicherheit auf der Brücke montieren, hilft ebenfalls.

Zwei weitere Eisfälle vor La Gorgia: Links S’Atayeva (III WI 3+) und rechts Virenka (II WI3+)

Der Eisfall

Den Eisfall stiegen wir auf der rechten Seite ein. Links direkt unter dem Einstieg ist ein ca. 1-1.5m tiefer Pool, welcher fast die ganze Eisfallbreite einnimmt.

Die erste Steillänge führt über die erste Stufe (WI 2). Am Ende befindet sich auf der hydrologisch rechten Seite (siehe Topo) ein einfacher Bohrhacker mit Ring. Dieser wurde wohl fürs Canyoning befestigt. Halten wird er wohl, vertrauenswürdig sieht jedoch anders aus. Daher entschliesse ich mich den ersten Stand oberhalb in der zweiten Stufe zu erstellen.

Der Übergang vom ersten Pool auf die zweite Stufe gestaltete sich mit einer kleinen, feinen Eisbrücke, wenig Eis am Fels und im Eisfall selbst mit Linseneis nicht ganz einfach. Ein paar Meter oberhalb war dann gutes Eis, um einen sicheren Stand zu bauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass es dort oben weniger windet, wie beim ersten Bohrhaken.

1. Stand kurz oberhalb der ersten Stufe

Die zweite Stufe ist kurzzeitig senkrecht (WI 3), dann wird es wieder flacher mit schönem Eis. Nach dem steilen Abschnitt hatten wir ziemlich viel Schnee auf Eisfall und wenig Eis (9. März…). Man erreicht dann den zweiten Pool mit grossen Baumstämmen, welcher komplett zugeschneit war. Nach ein weiteren, ziemlich flachen Metern mit wenig solidem Eis für Zwischensicherungen, ist das Ende des Eisfalls erreicht.

Auf der hydrologisch rechten Seite befindet sich ein Bohrhaken mit Ring, der ziemlich solide aussieht. Mit einem Klemmkeil (3 oder 4?) könnte man relativ einfach den Stand redundant erstellen. Wir nutzten eine zusätzliche Eisschraube, wobei solides Eis an diesem Punkt Mangelware war.

Anschliessend seilt man sich über die dritte und zweite Stufe ca. 45m zum ersten Pool und Bohrhaken ab. Von dort geht es 25m weiter zum Ausgangspunkt.

Abseilen über zweite Stufe

Topo

Topo La Gorgia, Kapellbachfall

Karte

Impressionen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert